Der W50 war einer der typischen DDR-LKW. Seine Statistik ist überwältigend: in 25 Produktionsjahren wurden ab 1965 ca. 560.000 Stück in über 60 Grundvarianten gefertigt. Damit war es der DDR-Führung zumindest in diesem Segment gelungen, den Fahrzeugbedarf der Republik zu decken. So waren die Lastautos praktisch überall anzutreffen (sogar auf dem 5-Mark-Schein).
Eine Ausstattungsvariante war für Rollcontainer. Das Fahrzeug hatte zwei Teleskopschienen, die angekippt und bis zum Boden ausgefahren wurden. Mit einer Seilwinde konnten dann die Container auf die Rampe gehievt werden. Die hintere Klappe der Behälter ließ sich entriegeln, so daß in Kipplage der Container entleert werden konnte.
Die Behälter waren weit verbreitet und praktisch überall zu finden: in Betrieben, auf Müllplätzen aber auch mobil auf Baustellen oder beim Timureinsatz .
Während das Be- und Entladen auf ebenen, befestigten Flächen einigermaßen funktionierte, entlockten Schlaglöcher, Gullydeckel, aufgeweichte Böden oder auch der oftmals desolate Zustand der Rollen den Transporteuren teilweise heftige Flüche. Manch erfahrener Kraftfahrer führte stets Vorschlaghammer und Brechstange mit.
Nach der Annexion der BRD verschwanden die Container trotz ihrer großen Verbreitung recht zügig aus dem Stadtbildern. Viele W50 wurden gegen neuere Fahrzeuge ersetzt, bei denen die Kipp- und Windentechnik natürlich nicht vorgesehen war. Zu groß waren wohl auch die Vorzüge beim Handling der immer noch gebräuchlichen Abroll- und Absetzcontainer.