Kegeln gilt als eine der ältesten Sportarten überhaupt. Früher wurde es ausschließlich im Freien gespielt und war ein richtiger Volkssport. Kaum eine größere Feier oder Veranstaltung fand statt, wo sich nicht Jung und Alt beim Kegeln vergnügen konnten. Die meisten Sportstätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen unterhielten eine oder mehrere Bahnen. Auch an Kneipen, Biergärten und Gartenheimen wurden gekegelt. Erst relativ spät veränderte es sich zu einer Hallensportart, als das Aufstellen der Kegel automatisiert wurde und moderne Anzeigen für die erreichten Punkte einen größeren Komfort boten.
Unser Modell ist eine typische „Kneipenbahn“. Kugeln und Pins waren im Stahlschrank am Ende der Bahn eingeschlossen. Gegen einen geringen Obolus bekam man den Schlüssel vom Wirt. Jemand mußte am Ende stehen, die umgeschossenen Kegel wieder auf ihre Positionen stellen und die Kugel auf die Rampe heben, so daß sie von dort zurück auf Ablage für den Spieler rollten konnte. Die Sportstätten waren auch ein Magnet für Kinder, die dem Spiel gerne zuschauten oder auf die Chance warteten, sich als Kegeljunge ein paar Pfennige, eine Bockwurst oder Fassbrause zu verdienen.
Auf Anlagen der Epochen I bis IV lassen sich die Modelle wunderbar integrieren. In Epoche V wurden sie merklich weniger; die vorhandenen Exemplare waren oft in bemitleidenswertem Zustand. Heute sind derartige Kegelbahnen weitestgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Das Modell ist eine kleine Hommage an die Gute Alte Zeit, wo Kinder nach der Schule noch nach draußen gingen und Kegeljungen auch noch so genannt werden durften und nicht „Pin Position Manager (m/w/d)“.